Mittwoch, 5. November 2008



Wer bekommt eigentlich das Trinkgeld?

Es hat mich lange schon gestört, dass bei vielen Rechnungen in Restaurants und Cafes hier in London das Trinkgeld unter dem Posten "Service" mit 10%, mancherorts sogar mit 12,5% automatisch in die Endsumme mit einbezogen wird. Da man oft mit der Kreditkarte bezahlt, ist der Betrag so schnell mitbezahlt. Anders als z.B. in den USA sollen die Mitarbeiter hier aber zumindest den gesetzlichen Mindestlohn erhalten und nicht vom Trinkgeld allein leben.
Ich mag diese pauschale Vorgehensweise nicht und lasse die jeweilige Summe auch schon mal ganz von der Rechnung herunternehmen, wenn das Essen oder die Bedienung nicht optimal waren. So bin ich auch darauf aufmerksam geworden, dass in einigen Lokalen das Trinkgeld nicht der Bedienung, sondern dem Inhaber zufliesst, der davon eventuell nur einen Bruchteil an das Personal weiterleitet.
Diese Zustände haben die Zeitung The Independent dazu veranlasst die Intiative "fair tips, fair pay" ins Leben zu rufen. Diese scheint nun einen ersten Sieg errungen zu haben, denn die Zeitung berichtet, dass die Regierung die Initiative unterstützt. Leider will man sich allerdings nicht zu einer gesetzlichen Regelung entschliessen, sondern setzt darauf, dass den Kunden mit einem entsprechenden Hinweis, z.B. auf der Speisekarte, die bestehende Trinkgeld-Regelung bekannt gemacht wird.
Ich bin jedenfalls dazu übergegangen, Trinkgeld nur noch bar und an die Bedienung direkt zu geben.

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