Freitag, 24. Oktober 2008
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Rating Agentur von Marktentwicklungen überrascht!
Shannon Mooney: I know right ... model def does not capture half of the risk
(...wir sollten soetwas kein Rating geben)
(...wir geben jedem deal ein Rating)
...schon wieder!
Mittwoch, 22. Oktober 2008
Unbekannte Repräsentantin des Frankfurter Börsenhandels
Jugendstrafe wegen Diebstahls virtueller Sachen
Das Urteil, dass es sich bei virtuellen Sachen auch um Sachen im Sinne von Art. 310 des Wetboek van Strafrecht (Niederländisches Strafgesetzbuch) handelt, ist bisher einmalig.
Noch im November hatte die sich die Polizei mit einem Fall zu befassen, in dem virtuelle Möbel im Werte von rd. 4.000 EUR aus dem "Habbo Hotel", einem Internet-Treffpunkt für Jugendliche, "entwendet" worden waren. Die online-Währung, mit der diese Möbel zu kaufen sind, müssen Spieler mit echtem Geld erwerben. Die Tat blieb damals ungeahndet.
Mehr dazu (auf niederländisch) bei NRC Handelsblad oder bei Webwereld.nl.
Dienstag, 21. Oktober 2008
So erhielten dort, gegen Vorlage des Betriebsausweises, die gebeutelten Mitarbeiter der HRE einen chocolate chip cookie (solange der Vorrat reicht) umsonst. Da soll noch einer sagen, niemand habe ein Herz für Banker.
In den per e-mail täglich neu versandten Speisekarten fehlt dieses Angebot jedoch seit dieser Woche. Vielleicht liegt es an den erfolgreich geschnürten Rettungspaketen für die Banken...
Kaupthing Bank, ein Opfer der englischen Finanzaufsicht?
Britsche Behörden müssen in Kürze mit einer gerichtlichen Untersuchung ihrer Entscheidung rechnen, die hiesige Filiale der Kaupthing Bank unter Zwangsverwaltung zu stellen.
Die Times Online berichtete am gestrigen Montag, dass das isländische Institut einen sogenannten "judicial review" beantragen will. So sollen die Behörden unter anderem die ihnen im Banking (Special Provisions) Act 2008 zugestandenen Rechte überschritten haben. Dieses Gesetz war voriges Jahr im Eilverfahren beschlossen worden, um die Verstaatlichung der Northern Rock Bank durchzuführen.
Ferner lautet der Vorwurf, dass durch die unberechtigte Gleichbehandlung mit anderen isländischen Banken die Behörden den Kollaps von Kaupthing erst möglich gemacht hatte. Als eine der ersten Amtshandlungen nach Beginn der Zwangsverwaltung wurden nämlich die Einlagen der rd. 160.000 britischen Sparer bei Kaupthing Edge auf die ING Direct Bank übertragen. Pikanterweise bedurfte ING in den Niederlanden gerade erst selbst einer staatlichen Kapitalspritze von 10 Mrd. EUR.
Die Anwälte von Kaupthing schildern das Szenario so, dass die Zwangsverwaltung der britischen Kaupthing Filiale sowie der daraufhin folgende Mittelabfluss für den Zusammenbruch des isländischen Mutterhauses (mit-)verantwortlich seien.
Diese Darstellung dürfte Premierminister Brown, der sich in der Rolle des Vorreiters bei den weltweiten Bemühungen um die Bewätigung der Finanzkrise gefällt, sicher nicht passen.
Die britische Regierung ist in Juristenkreisen zudem bereits wegen bedenklicher Praktiken unter Beschuss, weil sie das "Einfrieren" der Guthaben isländischer Banken auf der Grundlage der Anti-Terror Gesetzgebung durchführte.
Sonntag, 19. Oktober 2008
Eines der meistfotografierten Autos in London
Seit etwa einer Woche steht das Auto angeblich nun schon dort. Die Kosten für bisherige Falschparker-Tickets scheinen es dem Eigentümer wert zu sein, dass fast jeder zweite Passant stehenbeibt, ungläubig hinschaut und dann grinsend mit der Digitalkamera oder dem Mobiltelphon ein Photo von diesem ungewöhnlichen Anblick macht. But, is it art...?
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Dienstag, 14. Oktober 2008
Englisches Gericht weist Klage auf Schadensersatz nach US-Vorbild ab
Der englische Court of Appeal hat es nach Meldungen der Times Online in einem mit Spannung erwarteten Urteil abgelehnt, Schadensersatz nach US-amerikanischem Vorbild zuzusprechen. Vielmehr wurde der Grundsatz aufrechterhalten, dass Schadensersatz auf den Umfang nachweislich erlittenen Schadens begrenzt ist. Der Erwägungen unrechtmäßig erzielte Gewinne abzuschöpfen und der Erzielung von Abschreckung für Dritte wurde damit eine Abfuhr erteilt. Das Urteil erging im Zusammenhang mit einem von Gefügelfarmern und Tierfuttermittel-Herstellern erhobenen Verfahren gegen mehrere Unternehmen, darunter Sanofi-Aventis, BASF und Roche. Das Verfahren kam in Gang, nachdem die vorgenannten Unternehmen von der EU-Kommission in einem Kartellverfahren wegen illegaler Preisabsprachen für Vitamine für schuldig befunden und Ihnen die Zahlung von 855 Mio. € auferlegt wurde.
Die Kläger konnten keinen eigenen finanziellen Schaden nachweisen, deis unter anderen weil sie die gezahlten Preise an ihre eigenen Kunden weitergegeben hatten. Gleichwohl argumentierten Sie, dass Ihnen ein Teil der von dem Kartell illegal erwirtschafteten Profite zustehe. Ferner hatten die Kläger beantragten, das Gericht möge Strafschadenserzatz gegen die Vitaminhersteller verhängen, um andere Kartells abzuschrecken.
Beide Argumente wurden bereits in der vorangehenden Instanz von einem Richter des High Court abgewiesen. Dieser urteilte, dass das traditionelle System für die Ermittlung von Schadensersatz angemessen sei. Dem Begehren nach Strafschadensersatz wurde zudem entgegengehalten, dass die Vitaminhersteller bereits eine Zahlung an die EU Kommission hatten leisten müssen und daher nicht ein zweites Mal bestraft werden sollten. Der Court of Appeal hat diese Auffassung im heutigen Urteil bestätigt.
Die Entscheidung ist ein Rückschlag gegen die Bemühungen hiesiger Behörden, die Betroffene dazu anregen wollten, sich auch auf dem Zivilrechtswege gegen Unternehmen zu wenden, die Kartellrechtsverstöße begangen haben.
Francis Bacon - Beeindruckende Ausstellung im Tate Britain
Wer bis einschliesslich 4. Januar in der britischen Haupttadt weilt, dem kann ich nach einem Besuch am vergangenen Wochenende die bis dahin andauernde Retrospektive zum Werk des englischen Malers Francis Bacon im Tate Britain empfehlen.
Bacon, am 28 October 1909 in Dublin als Sohn englischer Eltern geboren, wurde bereits im Jahre 1962 durch eine Ausstellung im Tate Museum für sein bis dahin entstandenes Werk gewürdigt.
Er malte jedoch bis ins hohe Alter und so zeigt das Tate Britain derzeit zahlreiche Gemälde aus seiner mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Schaffensphase.
Montag, 13. Oktober 2008
Müssen Londoner Gerichte eine Klagelawine wegen der Finanzkrise fürchten?
Goldsmith wurde nach seinem Rücktritt vor etwa einem Jahr "European Chair of Litigation" bei der Londoner Niederlassung von Debevoise & Plimpton (einer US Kanzlei, in der auch ich als "Mitarbeiter auf Zeit" einmal ein Gastspiel gegeben habe). Lord Goldsmith sieht eine Gefahr für den Ruf Londons als internationales Zentrum für die Beilegung kommerzieller Streitigkeiten, wenn sich die Gerichte nicht rechtzeitig auf den von ihm erwarteten Ansturm einrichten sollten.
Warnzeichen über das Budget der Justiz gebe es jetzt ohnehin schon. Wenn nun Verfahren mit zahlreichen Beteiligten auf die Gerichte zukämen, so könnte dies zu Problemen führen. So sei es schon schwierig einen geeigneten Raum für so viele Parteien und ihre Anwälte zu erhalten.
Die FT schreibt jedoch auch, dass die ursprünglich im Zusammenhang mit dem Kollaps von Northern Rock erwartete Klagewelle bislang ausgeblieben sei. Die Zeitung zitiert Anwälte mit der Aussage, dass zwar bereits einige Streitigkeiten aus der Finanzkrise vor sich hin köchelten, die beteiligten Parteien aber sowohl wegen der zu erwartenden Kosten, aber auch wegen möglicher Reputationsschäden einer Klageerhebung zurückhaltend gegenüberständen.
Freitag, 10. Oktober 2008
Quote of the day
Daher begnüge ich mich heute erneut mit dem "Quote of the day". Es stammt wieder von einem ehemaligen britschen Premierminister.
"A lie gets halfway around the world before the truth has a chance to get its pants on."
Winston Churchill
Freitag, 26. September 2008
Ungewohnte Taxis im Strassenbild
Wie schon vor einigen Wochen die hiesige deutschsprachige Zeitung "German Link" berichtete, befindet sich das Weltbild der Londoner Taxifahrer und ihrer Fahrgäste im Umbruch. So gelang es nämlich dem Stuttgarter Autohersteller Mercedes mit einer Sonderversion des VIANO die strengen Kritereien für die Zulassung als Taxifahrzeug in London zu erlangen. Den altbekannten "black cabs" droht nun also Konkurrenz aus dem "Ländle".
Quote of the day
"I am extraordinarily patient, provided I get my own way in the end."
Margaret Thatcher
Mein erster Blog-Eintrag
Seit mehr als einem Jahr lebe und arbeite ich als deutscher Rechtsanwalt in der Londoner City.
Die "square mile" ist das Herz der Banken- und Versicherungslandschaft in der täglich Geschäfte mit Bezug zu allen vier Himmelsrichtungen geschrieben wird.
In dieser Umgebung verdiene ich mein Brot als "Registered European Lawyer" und möchte den geneigten Leser mit diesem Blog an den Entwicklungen und Entdeckungen teilhaben lassen, die meine besondere Aufmerksamkeit geweckt haben.
Viel Vergnügen beim Lesen!